Goethe-Gymnasium Gera

Goethe-Gymnasium Gera

Goethe-Gymnasium Gera

Goethe-Gymnasium Gera

Baulicher und freiraumplanerischer Realisierungs-wettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil, durchgeführt als Beschränkter Wettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren, 2011
Ein Projekt in Zusammenarbeit mit Blacksheepscape, London Landschaftsarchitektur
Projektdaten:
    • Wettbewerb
Das Neue Ganze – Der Campus Goethe Gymasium / Rutheneum Gera befindet sich an einem historisch dicht besetzten Ort und direkt auf der mittelalterlichen Stadt-befestigungsanlage. Hier befand sich die Burg Gera und es folgten nacheinander viele weitere Gebäude regional hochrangiger Institutionen, von denen das teilweise erhaltene barocke Reussische Regierungsgebäude bis in die Gegenwart reicht. In Fortsetzung dieser Entwicklung wird mit dem Campus Goethe Gymasium nun ein städtebaulicher Auftakt zur Altstadt gebildet, der durch die Vernetzung mit dem Kontext und die Vitalität seiner Nutzer große Strahlkraft für die gesamte Stadt Gera erzeugen kann. Der Entwurf für den Umbau und die Erweiterung des Reußischen Regierungsgebäudes zum Goethe-Gymnasium Gera basiert auf einer umfassenden städtebaulichen Analyse, dem differenzierten Erfassen der Zeitschichten dieses Ortes sowie dem behutsamen Umgang mit dem Baudenkmal. Die Eingriffe in den Bestand werden durch gezielte Ertüchtigungsmaßnahmen „mit Augenmaß“ weitestmöglich reduziert, auch um Raumwirkung und Atmosphäre in authentischer Qualität wieder erlebbar zu machen. Der Erweiterungsbau ist aus dem Bestand entwickelt, seine kompakte Form und die effiziente Gliederung ermöglichen eine wirtschaftliche Errichtung und einen sparsamen Unterhalt. Die Zuordnung der Nutzungen zu den einzelnen Baukörpern ermöglicht darüberhinaus eine leichte Orientierung innerhalb des Schulkomplexes. Neue Elemente und auch der Erweiterungsbau zielen in ihrer Ausprägung nicht auf effektheischende Kontraste zum Bestand, sondern haben etwas anderes im Sinn: das Weiterbauen zum „Neuen Ganzen“. So wie in der Baugeschichte des Ortes der Vorgängerbau oft in das jeweils neue Gebäude integriert wurde, geschieht dies typologisch auch jetzt – das Denkmal wird dabei in der in ihm angelegten Art zur Geltung gebracht, das Ensemble als stimmige Einheit mit selbstverständlicher Präsenz in sein Umfeld eingebettet und die Entdeckung der Vielfalt der einzelnen Ensemblemitglieder bleibt des Betrachters zweitem Blick bewahrt.

Haus Vannauer

Haus Vannauer

Haus Vannauer

Haus Vannauer

Umbau und Aufstockung eines Siedlerhauses aus den 1930er Jahren
Projektdaten:
    • Bauherr: Familie Vannauer
    • Wohnfläche OG: 130 m2
    • Zeitraum: Ausführung 2008-2009
    • Leistungsumfang: HOAI-LP 1-8
    • Architekturphotographie: © Florian Profitlich
Die 30er-Jahre-Siedlung in Neubrandenburg wurde über die Jahrzehnte sukzessive verdichtet, im wesentlichen durch einfache Flachbauten und raumgreifende Gaubenkonstruktionen. Auch das ursprünglich freistehende und sehr bescheidene Satteldachhaus erfuhr drei Erweiterungen – eine rückwärtige unmittelbar nach dem Krieg, eine großzügige Garage als westliche Grenzbebauung und einen aus Elementen des Plattenbautyps WBS 70 bestehenden, verklinkerten Flachbau, der das Grundstück bis zu seiner östlichen Grenze füllt, sodass das Gebäudeensemble mit diesen Erweiterungen im Erdgeschoss die gesamte Grundstücksbreite einnimmt.
 
Der Wunsch der Bauherren, einer jungen Familie, war nun eine möglichst große Wohnung im Obergeschoss. Der bauordnungsrechtlich schwierige und intensiv mit dem Stadtplanungsamt diskutierte Entwurf besteht aus einem differenzierten Baukörper, der das Erdgeschoss hinsichtlich der Nutzfläche nahezu verdoppelt, dabei aber in seiner stadträumlichen Wirkung auf die Kleinteiligkeit des Umfeldes reagiert.
Der östliche Gebäudeabschluss ist als gestaltete Brandwand ausgebildet, da es sich hier um eine Aufstockung der Grenzbebauung handelt. Die anderen drei Fassaden werden jeweils durch eine auskragende, gerahmte Fensterfront gegliedert. Hierdurch erhalten die einzelnen Funktionen einen individuellen Ausdruck an der Fassade und gleichzeitig tritt das relativ große Neubauvolumen durch diese plastischen Aufweitungen der Gebäudehülle deutlich filigraner in Erscheinung. Die straßenseitige Fensterfront greift dabei die Dachgesimsgliederung des Flachbaus auf und gibt ihr mit Auskragung und eingerücktem Fenstersturz einen kraftvollen Abschluss.
 
Die beiden Kinderzimmer sind südseitig zur Straße hin angeordnet, das Elternschlafzimmer nach Norden. Die gesamte verbleibende Wohnungsfläche ist als „Allraum“ konzipiert, in den das von oben belichtete Bad wie ein Möbel eingestellt ist. Hierdurch ergibt sich ein umlaufender Flur, der die einzelnen Zimmer erschließt, den Kindern endlose Bewegungsfreiheit bietet sowie durch zwei Schiebetüren an der Stirnseite des Bades ein weiteres Zimmer ermöglicht, das für Gäste, zum Arbeiten oder als Home-Cinema genutzt werden kann.
Die Position des Bades wurde dabei so gewählt, dass der südliche Flur in Verlängerung der vorhandenen Treppe angeordnet wird, sodass sich schon beim Betreten der Treppe im EG ein großzügiges Raumgefühl einstellt. Der nördliche Flur führt an den – die einstige Giebelwand ersetzenden – geneigten Stahlstützen vorbei in die offene Küche. Zusammen mit der etwas niedrigeren und farblich abgesetzten Decke des Altbaus über der Küche wird hier die räumliche Verzahnung von Neubau und Bestands-Dachgeschoss besonders gut erlebbar.
 
Da ein extrem hoher Anteil an baulichen Eigenleistungen durch die Bauherren umgesetzt werden sollte, wurden die eingesetzten Materialien und Technologien speziell hierauf abgestimmt. Der Energiebedarf der neu geschaffenen Wohnung beträgt nur etwa die Hälfte des durch die Energieeinsparverordnung geforderten Standards. Die beiden 84 m tiefen Erdwärmesonden im Vorgarten haben dadurch im Zusammenspiel mit der Wärmepumpe und der vollflächigen Fußbodenheizung leichtes Spiel, allzeit eine angenehme und unabhängige Temperierung zu gewährleisten.

Fassadensanierung Haus 11

Fassadensanierung Haus 11

Fassadensanierung Haus 11

Fassadensanierung Haus 11

Energetische Fassadensanierung eines Plattenbaus im Rahmen eines Forschungsvorhabens der HNE Eberswalde

Projektdaten:
    • Bauherr: HNE Eberswalde
    • Zeitraum: 2010-2011
    • Fassadenfläche: 2.400 m2
    • Leistungsumfang: HOAI-LP 2-8
    • Architekturphotographie: © Florian Profitlich

Der als Seminar-, Hörsaal- und Bürogebäude genutzte Plattenbau „Haus 11“ der HNE Eberswalde wies im Bestand zahlreiche bauphysikalische Schwachstellen auf und darüberhinaus machte auch das äußere Erscheinungsbild des Bestandes einen auffällig vernachlässigten Eindruck. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens, bei dem detaillierte wissenschaftliche Untersuchungen zum Verhalten von Holz-Vorhangfassaden durchgeführt werden, ist eine Fassadensanierung durchgeführt worden, bei der unter Einsatz nachwachsender Rohstoffe sowie durch Einsatz von Photovoltaik-Dünnschichtmodulen (integriert in die Holzfassade) ein Jahres-Primärenenergieebedarf erreicht wird, der nicht einmal 40% des gem. aktueller Energieeinsparverordnung zulässigen Wertes beträgt. Desweiteren wurde auch eine deutliche ästhetische Aufwertung der Gebäudehülle gewünscht, um den Anspüchen der expandierenden Hochschule an ihre Außenwirkung auch auf dieser Ebene gerecht zu werden.

Um das Überdimensionierte und monoton gerasterte Gebäude in seiner raumgreifenden Wirkung zu relativieren wurde es visuell in ein Ensemble mehrerer Baukörper aufgelöst. Der expressivere obere Baukörper hat eine geknickte Oberflächenstruktur aus unbehandelter Lärchenholzbekleidung erhalten, die das Gebäude in der Länge gliedert und der zuvor sehr trägen Silhouette am Waldrand neues Leben einhaucht. Auch die Gestaltung der Waldseite (Nord- und Ostfassade) setzt auf die Auflösung des zu großen Bauköpers in der Wahrnehmung des Betrachters. Da die Blicke jedoch auf dieser Seite, also vom Wald kommend, auf die Campus-Bebauung gerichtet sind, wurde hier Putz (WDVS) eingesetzt, dessen Farbflächen so auf der Fassade arrangiert wurden, dass die vom Stadtcampus durch den Wald kommenden Studierenden ein heiteres Farbspiel empfängt und auf den Waldcampus der Hochschule einstimmt, sodass sich auch für diese Perspektive ein spürbarer Mehrwert ergibt.

Aula des Kultur- und Bildungszentrums Prenzlauer Berg

Aula des Kultur- und Bildungszentrums Prenzlauer Berg

Aula des Kultur- und Bildungszentrums Prenzlauer Berg

Aula des Kultur- und Bildungszentrums Prenzlauer Berg

Denkmalgerechte Sanierung und Ausstattung der Aula des Kultur- und Bildungszentrums Prenzlauer Berg “Sebastian Haffner”, das 1884-86 nach Plänen des Stadtbaurats Hermann Blankenstein als Gemeindedoppelschule in neoklassizistischem Stil errichtet wurde, zum multifunktionalen Veranstaltungssaal.

Projektdaten:
    • Bauherr: Bezirksamt Pankow von Berlin
    • BGF: 212 m2
    • Zeitraum: 2014-15, 2018-20
    • Leistungsumfang: HOAI-LP 2-9
    • Architekturphotographie: © Jan Bitter
 

In enger Zusammenarbeit mit den Restauratoren und dem Denkmalamt wurde die Aula des Gebäudes im 3. Obergeschoss denkmalgerecht saniert. Wo nötig wurden die Fenster nach historischem Vorbild erneuert. Wände, Decken und Türen wurden gemäß restauratorischem Befund aufgearbeitet und die Farbgebung in ihrer bauzeitlichen Fassung wieder hergestellt.
Neue Ausstattungselemente setzen sich durch ihre zeitgenössische Gestaltung und einheitliche Farbgebung als neue Zeitschicht optisch ab. Dabei soll ein stimmiges Gesamtbild erzeugt werden, ohne auf die Lesbarkeit von Bestand und Zutat zu verzichten.
Neben Ausstellungen finden in der multifunktionalen Aula u. a. Volkshochschulkurse, Lesungen und Konzerte statt.

Erweiterungs-Neubau BMWi

Erweiterungs-Neubau BMWi​

Erweiterungs-Neubau BMWi​

Erweiterungs-Neubau BMWi​

Entwurfsstudie zur Nachverdichtung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) am Hauptstandort in Berlin-Mitte

Projektdaten:
    • Bauherr: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
    • BGF: 16.400 m2
    • Zeitraum: 2017
    • Leistungsumfang: Entwurfsstudie
Für die Schaffung von 340 zusätzlichen Arbeitsplätzen des BMWi am historisch bedeutsamen Standort – zwischen dem Invalidenhaus von 1748 und dem Invalidenfriedhof, direkt am Mauerweg und dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal, gegenüber der gerade entstehenden Europacity – haben wir mit diesem Entwurf die Möglichkeiten einer städtebaulich und denkmalpflegerisch eingestimmten Nachverdichtung mit einem nachhaltigen Gebäude (Anforderung war mind. BNB Silber, Ziel BNB Gold) untersucht.
 
In enger Kooperation mit den anderen Fachdisziplinen wurden in einem komplexen Optimierungsprozess zahlreiche Varianten untersucht und ein Entwurf entwickelt, der Aspekte wie den Ortsbezug und die Aufenthaltsqualität, flexible Nutzungsmöglichkeiten, Rezyklierbarkeit und Anpassungsfähigkeit, Nutzung nachwachsender Baustoffe und regenerativer Energien und Optimierung der Hüllfläche sowie ein angemessenes Maß an Repräsentation sinnfällig vereint.

Sanierung Scharounkirche

Sanierung Scharounkirche

Sanierung Scharounkirche

Sanierung Scharounkirche

Denkmalgerechte Sanierung der Scharounkirche
Ein Projekt mit Detlev Bruckhoff
Projektdaten:
    • Die Christengemeinschaft in Westdeutschland, Gemeinde Glockengarten, Bochum
    • BGF: 450 m2
    • Zeitraum: 2009-2016, Planung: 2009-2010, Realisierung spendenbasiert: 1. BA: 2012, 2. BA: 2013-2014, 3. BA: 2015-2016
    • Leistungsumfang: HOAI-LP 1-8
    • Architekturphotographie: © Hans Jürgen Landes

Die Johanneskirche in Altenbochum ist der einzige realisierte Entwurf Hans Scharouns für einen Kirchen-Neubau. Entsprechend hoch ist ihr Denkmalwert eingestuft. Neben einem erweiterten Verständnis der liturgischen Vorgaben begegnet man hier einigen der scharountypischen Gestaltungselemente. Unter einem zeltartigen Dach („Die Kirche als Zelt“) entwickelt sich ein dynamisches Raumkontinuum, dem es aber gleichzeitig auch gelingt, einzelne in sich ruhende Orte zu schaffen. Das Gebäude ist von innen heraus entwickelt. Eine „Fassade“ hat Scharoun weitestgehend vermieden – erhellt wird der Kirchenraum fast ausschließlich durch die zur Sonne geneigte „Lichtwand“. Die Intensität der Raumwirkung wird durch die Reduziertheit in Ausstattung und Materialität noch verstärkt und macht dieses Gebäude zu einem Kleinod der Kirchenbaukunst.

Neben einer grundlegenden denkmalgerechten
Sanierung fand in der Planung auch eine erweiterte funktionale Anforderung Berücksichtigung: So ist aufgrund wechselnder Bestuhlung bei den Veranstaltungen dringend ein Stuhllager erforderlich geworden. Darüberhinaus wurde die Lichtwand durch ihren Verzicht auf eine thermische Trennung permanent durch Tauwasser befeuchtet, wodurch die Holzinnenbekleidung immer wieder ausgetauscht werden musste und die bauzeitliche Stahlkonstruktion durch Korrosion massiv in ihrer Existenz bedroht war. Beide Anforderungen wurden mit nur einer Intervention gelöst, um das Denkmal so authentisch wie möglich zu erhalten: einer aufgedoppelten, raumbildenden Lichtwand, die dort, wo Scharoun seinen Entwurf begann – im Innenraum der Kirche – nahezu nicht wahrnehmbar ist. Die äußere Lichtwandebene erhält eine eingestimmte Geometrie, ist aber durch die Detaillierung dennoch als neue Zeitschicht erkennbar und unterhält dadurch einen vielschichtigen Dialog mit dem bauzeitlichen Bestand.

Die denkmalgerechte Sanierung umfasste auf Basis gründlicher Untersuchungen der Substanz und historischer Quellen neben der Mauerwerks- und Schadstoffsanierung sowie der Aufarbeitung der Fensterelemente und der Instandsetzung der Haustechnik u.a. auch ein Austausch der Bitumendeckung gegen die ursprünglich geplante Kupferdeckung inkl. nachträglicher Wärmedämmung und Austausch von Teilen der Dachkonstruktion, und dies ohne Demontage der Kirchendecke bei laufender Nutzung.

Da die Sanierung der Scharounkirche über Spenden und Fördermittel zu finanzieren war, wurde die gesamte Realisierung so konzipiert, dass jeweils bei Erreichen bestimmter Spendensummen sinnvolle Bauabschnitte gebildet werden konnten. 

Nach Vorliegen der Baugenehmigung sowie der
Denkmalrechtlichen Genehmigung im Jahre 2010 konnte dann 2012 der erste Bauabschnitt, die Sanierung des Daches und des Mauerwerkes durchgeführt werden. 2013-14 folgte dann der 2. BA mit der denkmalgerechten Sanierung der bauzeitlichen Lichtwandebene und dem Bau ihres Schutzschildes – der neuen Lichtwandebene.

Beim abschließenden 3. BA 2015-16 lag der Fokus dann auf der Sanierung des Foyerdaches, der Schadstoff- und Fugensanierung im Innenraum sowie der Integration deckenbündiger Leuchten im Foyer.

Mensa Waldcampus

Mensa Eberswalde

Mensa Eberswalde

Mensa Eberswalde

Neubau eines kombinierten Mensa- und Lehrgebäudes auf dem Waldcampus der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Projektdaten:
    • Bauherr: Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
    • BGF: 1.710 m2
    • Zeitraum: Planung: 2009-2010
      Realisierung: 2011-2014
    • Leistungsumfang: HOAI-LP 2-9
    • Auszeichnung: Lobende Erwähnung beim Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2018
    • Architekturphotographie: © Ulrich Schwarz, Berlin

Ausgangspunkt der entwurflichen Überlegungen für die neue Mensa war die Feststellung, dass dem Waldcampus eine Mitte, ein zentraler Ort fehlt, an dem sich die Studenten treffen und in den zeitlichen Freiräumen austauschen oder einfach in inspirierender Atmosphäre regenerieren können. In diesem Sinne wird an strategisch günstiger Stelle vor und in der Mensa eine solche Campusmitte geschaffen. Diese ist als Pendant zum Halbrund des Hörsaalgebäudes als konkaver Außenraum ausgebildet und bietet durch das abfallende Gelände terrassierte Freiflächen, die durchlaufend mit Sitzbänken ausgestattet sind. Die in der Höhe gestaffelten Sitzebenen können zum einen als Tribüne bei Aufführungen der studentischen Theatergruppe genutzt werden, gleichzeitig wirkt die neue Campusmitte durch diese Konstellation permanent als Bühne und lässt die Studenten zu Protagonisten einer alltäglichen und doch immer wieder einzigartigen Szene werden.

Die Topographie zieht sich, durch die offene Speisesaal-Fassade auch von außen deutlich wahrnehmbar, in Form einer „Sitzwand“ durch den Speisesaal bis in den südlich angrenzenden Hof und wird dadurch auch Teil des Mensa-Innenraumes. Die Zweigeschossigkeit erzeugt hier räumliche Großzügigkeit und ermöglicht durch den Tageslichtbezug überhaupt erst eine hochwertige Nutzung an dieser Stelle „im Hang“.
End- und Höhepunkt der gebäude-übergreifenden Erschließungsachse ist eine Loggia, die jederzeit einen witterungsgeschützten Treffpunkt mit erhabenem Ausblick auf den Waldrand des Barnimer Höhenzuges bietet. In Bild 3 gut erkennbar ist auch der Moment, in dem die Erschließungsachse zur Brücke wird, sich der Passant also ohne Kraftanstrengung vom Erdgeschoss in das Mensa- Obergeschoss bewegt und dabei mit Aus- und Einblicken verwöhnt wird.

Die variierend geneigten Stützen sind Teil eines geschosshohen Fachwerkträgers, der den gesamten Speisesaal mit nur einer Stütze überspannt und dadurch eine große Flexibilität für verschiedenste Nutzungen des Saales gewährleistet. Die schon in den benachbarten Gebäuden angelegte Erschließungsachse wird weitergedacht und verbindet nun die verschiedenen Hörsäle und Lehrräume des Standortes auf einer Ebene. Dabei öffnet sie sich als einladende Geste nach Norden, von wo aus viele Studierende sich dem Gebäude nähern.

Die in Grund- und Aufriss wie ein Trichter erscheinende Verbindungsachse verleiht der Mensa dabei eine einprägsame Gestalt und macht darüberhinaus die Schichtung der Funktionen im Gebäude deutlich.
Für Nutzungskombinationen der Mensa mit dem Hörsaalgebäude, z.B. Catering bei Tagungen und Konferenzen, ist eine interne Anbindung gewünscht, sodass der Neubau mit dem Hörsaalgebäude baulich verbunden wurde und auch als Erweiterung gelesen werden kann. Die Kita im südwestlichen Gebäudeteil ist in das Gebäude integriert, aber auch als eigener Baukörper erkennbar und verfügt über eine direkt anschließende Außenspielfläche. 

Eberswalde ist schon seit über 180 Jahren ein wichtiger Standort der Forstwissenschaften. Darüberhinaus trägt die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde den Titel „Grünste Hochschule Deutschlands“, was im Sinne einer „Corporate Identity“ gegenüber Drittmittelpartnern und Studenten, aber auch aus dem Selbstverständnis der Hochschule heraus zum Wunsch führte, Holz als bevorzugtes Baumaterial zu verwenden. Holz findet daher bei diesem Gebäude in großem Umfang Einsatz: in Form von Massivholz-Decken und Wänden, für Einbauten und natürlich auch nach außen sichtbar: als Fassadenmaterial.